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Channel: Sondenkinder - Milch
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Beikostaufbau beim Sondenkind

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Frage: Unsere Tochter ist 5 1/2 Monate alt. Bisher bekommt sie nur abgepumpte Muttermilch über die Sonde. Nun denken wir so langsam an Beikost und wissen nicht so genau, wie wir anfangen sollen. Wie habt Ihr die Beikost eingeführt? Oder muss man gleich Sondennahrung geben? Antworten:
  • Sondennahrung "muss" man gar nicht geben, man kann! Es gibt aber nur eine einzige, die im Alter unter 12 Monaten zugelassen ist: Infatrini von Pfrimmer nutricia. Diese hat keine Ballaststoffe und ist isokalorisch (also 100 kcal auf 100 ml, zum Vergleich: Muttermilch hat 69 kcal/100ml). Ich verstehe nicht, warum die Nahrung ballastofffrei ist und ich finde, man kann das erste Lebensjahr auch gut ohne Sondennahrung schaffen, wenn das Kind normale Nahrung verträgt. Gut ist die höher kalorische Nahrung, wenn das Kind keine großen Mengen verträgt, weil ja auf weniger mehr Kalorien sind. Es kann aber auch sein, dass genau das nicht vertragen wird. Man muss eh immer alles ausprobieren.
  • Das war unser Vorgehen:
    1. Wir haben nach 7 Monaten ausschließlich Muttermilch (MuMi) angefangen, die Mittagsmahlzeit zu ersetzen. Erst 1:1 Gemüse/Kartoffelmatsch/Öl:MuMi, dann gesteigert innerhalb einer guten Woche bis nur noch "Gemüse/Kartoffelmatsch/Öl", sondengängig mit Wasser oder etwas MuMi.
    2. 4 Wochen später kam der Abendbrei dazu. (8 Monate)
    3. Noch 4 Wochen später die Nachmittagsmahlzeit. (9 Monate)
    4. Mit 11 Monaten führten wir Vollmilchprodukte ein, indem wir die Zwischenmahlzeit (100 ml MuMi) am Vormittag ersetzten durch eine Scheibe Mischbrot ohne Rand (etwa 25 g, Vollkornbrot passt bei CH 9 nicht durch), Mandelmus und Frischkäse drauf, mit etwas MuMi (50 ml) pürieren.
  • Ich habe damals wie folgt angefangen: Zuerst habe ich die Frühkarotten unter die Milch gemischt. Den 1. Tag nur einen Teelöffel und den nächsten schon 2 usw. Nachdem das super geklappt hat, habe ich mich an Frühkarotten- Kartoffeln getraut - ist nicht viel fester. Jetzt bekommt er mittlerweile alles aus den Gläsern, was gut püriert ist. Ich versuche vor allem viel Obst zu geben sowie Gemüse und Fleisch. Nachdem die Gläschen so gut funktionieren haben, habe ich nach einigen Wochen die Milchbreie probiert. Hier habe ich mich nicht an die Anleitung auf der Packung gehalten, sondern habe das Pulver mit Tee oder Wasser gemischt, so dass es noch durch die Sonde ging. Auch hier habe ich mit 5g angefangen und mich hochgesteigert bis auf 20g - mehr verträgt er derzeit noch nicht.
  • Wichtig bei Beikostaufbau ist auch immer, das Kind nicht zu überfordern. Man sollte immer nur 1 neues Lebensmittel einführen und mehrere Tage bis zu einer Woche warten, bis das Nächste kommt. Weiterhin ist wichtig, als 1. die Mittagsmahlzeit zu ersetzen und nicht die Abendmahlzeit. Denn ein Brei ist für den Milch gewohnten Magen schon sehr belastend. Außerdem kann man über den Tag auch besser beobachten, ob das Kind Bauchweh bekommt bzw. unruhig wird. Des Weiteren ist nicht zu empfehlen, ständig die Marken oder die Produkte zu wechseln. Kinder, auch Sondenkinder, lieben die Regelmäßigkeit und wollen weniger Abwechslung in Sachen Nahrung. So ist es nicht ratsam, am Tag mehrere Produkte in den Magen zu drücken - da dieser dann ggf. überfordert ist. Lieber bei einer Firma bleiben (unser Favorit ist Milupa) und ein zufriedenes Kind haben. Fazit also = kleinere Schritte machen als einen zu Großen.
  • Seh ich genauso! Wir haben auch mit Mittag angefangen, auch bei uns, weil dann der Abstand zur Nacht größer war und man dann länger Zeit hatte, eventuelle Probleme schon wieder zu lösen. Ich habe auch immer nur ein Lebensmittel einzeln dazu genommen, um Unverträglichkeiten für den Magen oder auch Wundsein zu bemerken und unsere Tochter nicht zu überfordern. Den Abendbrei haben wir nicht mit Vollmilch wie Rezept angerührt, sondern die Muttermilch bzw. die Folgemilch benutzt, die sie ja schon kannte. Erst mit 12 Monaten haben wir dann auch mit Vollmilch angefangen! Man darf sich einfach keinen Stress machen, sondern langsam und auch mit kleinen Schritten zurück zwischendurch sich vorarbeiten. Jeden Druck und Stress bemerkte unsere Tochter und brach gleich wieder mehr raus. Ausprobieren kann man alles, theoretisch können unsere Kinder alles bekommen, aber auch sie vertragen es individuell unterschiedlich...

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